Neuauflage des „Polittalk am AEG“ ein voller Erfolg: Für die Bundestagswahl 2025 drücken alle Kandidaten(innen) nochmal die Schulbank
Unentschlossene Jugendliche nutzen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und die Politiker(innen) persönlich kennenzulernen (Autor: Jordan Böhm, KS 2)
Durch die Wahlrechtsreform kommt es besonders darauf an, wie man sich am Wahltag entscheidet. Face to Face die Bewerber(innen) für Berlin fragen zu können, was Jungwähler(innen) unter den Nägeln brennt, bringt sie in ihrer Meinungsbildung voran. Gleichzeitig eröffnet sich für die Politiker(innen) die Möglichkeit, die Unentschlossenen für sich zu gewinnen.
Der „Polittalk am Anna-Essinger-Gymnasium“ bot dafür einmal mehr die Plattform.
Wo wohne ich und wie soll ich das bezahlen?
Diese Frage stellt sich für alle, die im Sommer mit der Schule fertig sein werden und in die Ausbildung oder ins Studium starten wollen. Es ist kein Geheimnis, das viele junge Menschen verschuldet sind, noch bevor sie mit der Ausbildung oder dem Studium fertig sind. Schuld ist der Kredit, den sie aufnehmen mussten, um sich ihre Bude leisten zu können.
Konkret gefragt erinnert sich Sebastian Gillmeister (SPD) in der Fragerunde, dass er selbst 50 Euro Bafög erhalten habe, was auch damals schon viel zu wenig war. Auch deshalb trete er für eine Neugestaltung des Bafög ein.
Ronja Kemmer (CDU) empfiehlt den Schülern unbedingt, sich beim Bewerben nicht entmutigen zu lassen. Das Angebot der Unternehmen im Raum Ulm und dem Albdonaukreis sei groß. Händeringend werde nach Auszubildenden gesucht.
Um finanziell etwas gepolstert zu sein, fällt der Begriff „Duales Studium“ durch Anke Hillmann-Richter (FDP). Hier bekomme man bereits Geld zusätzlich zur Ausbildung. Sehr viele Unternehmen richteten sich zusehends darauf ein und schafften Angebote.
Leopold Hurst (Linke) versichert den Schülerinnen und Schülern, dass seine Partei den Mietpreisdeckel noch nicht aus den Augen verloren habe. Ziel sei es, diesen bundesweit zu schaffen.
Tenor der Diskussion ist inzwischen auch, dass man immer versuchen sollte, Unterstützung zu bekommen. Alle Möglichkeiten erfragen sei aufwendig aber sinnvoll. Auch wenn man denkt, es stehe einem vielleicht gar nichts zu.
Daniel Rottmann (AfD) wurde der Bafögbeitrag angeblich in seiner Studienzeit eingekürzt. Er wehrte sich dagegen und bekam danach wieder mehr.
Politik-Event statt regulärer Stundenplan
Traditionell versucht man, die Abschlussklassen der Ulmer Gymnasien zum „Polittalk im AEG“ einzuladen. Bei dieser Runde war das Schubart vertreten. Ein besonderer Erfolg war diesmal, dass sich auch Schüler der Klassen 8-10 aus der Politik-AG samt Lehrer für „Politik zum Anfassen“ entschieden hatten. Immerhin werden auch sie bald vor der Frage stehen:
Wen soll ich wählen und was kann jeder einzelne für die Demokratie tun?
Neues Tool
Der Kandidat, der am meisten überzeugte war im übrigen Marcel Emmerich (Grüne).
Per QR-Code vorn an der Tafel konnte jeder, der der Debatte gefolgt war, abstimmen.
Gut zwei Drittel machten mit. „Keine schlechte „Wahlbeteiligung“ wenn man bedenkt, dass wir junge Menschen in den Umfragen als wenig politisch interessiert eingestuft werden“, so die Moderatoren Christopher Erfle und Jordan Böhm (beide KS 2) unisono.